Veröffentlicht am 31. Januar 2018

Mehr als nur Thüringer Landschaften

Kreativzirkel stellt bis Ende Juli rund 80 Werke in zwei Fluren der Baugesellschaft Gotha aus

 

Gotha. Die Wurzeln des Kreativzirkels des Bildungswerkes Grone reichen bis in das Jahr 1983 zurück. Ursprünglich war er unter dem Dach der Volkshochschule Gotha angesiedelt, erzählt der Kursleiter Hans-Jürgen Roth, der den Zirkel von Anfang an leitet. Im Hauptberuf unterrichtet er Kunst an der Arnoldischule.

Am Ende eines Kurshalbjahres werden die entstandenen Werke traditionell an den unterschiedlichsten Orten einem kunstinteressierten Publikum vorgestellt, zuletzt in der Lutherkirche in Tambach-Dietharz im Rahmen des Reformationsjubiläums. Dank des Angebotes der Baugesellschaft Gotha konnten nun erstmals rund 80 Werke auf zwei Fluren in der August- Creutzburg-Straße 2 ausgestellt werden.

Dadurch konnte ein Querschnitt der letzten zwölf Jahre thematisch zu der Ausstellung „(Thüringer) Landschaften“ zusammengestellt werden. Es handelt sich um Gemälde, Aquarelle sowie Zeichnungen von insgesamt 13 Hobbykünstlern, die Hans-Jürgen Roth in seiner Laudatio einzeln vorstellte.

Thüringen sei im Ausstellungstitel in Klammern gesetzt, weil auch andere Landschaften gezeigt würden. Die am weitesten entfernte befinde sich in der Mongolei und zeige den Schildkrötenfels, der von Munch-Ajusch Zergiebel als Ölgemälde verewigt wurde. Antje Janneck malte dagegen „Gotha vom Krahnberg aus“ und Eva-Maria Freitag die „Werrabrücke bei Creuzburg“.

Doris Völker lobte der Kursleiter als Schnellzeichnerin und Ina Scheffel als „eine mit äußerster Sensibilität malende Künstlerin“. Sie ist nach eigener Aussage bereits seit 1998 mit dabei und hat dem Zirkel auch nach ihrem Umzug nach Erfurt die Treue gehalten. An den Stil von Camille Pissarro erinnere das Bild „An der Streu“ von Ina Scholz. Auch Winni Wecker zähle zu den Impressionistinnen, was an ihrem Bild „An der Werra“ zu erkennen sei. Eine an den Impressionismus angrenzende Technik verwende Jutta Brosig in ihrem Bild „Steinbruch am Seeberg“.

Der einzige männliche Künstler Jürgen Seifert sei in seiner Heimat Aspach vor allem durch seine Weihnachtsholzschnitte bekannt. In der Baugesellschaft präsentiert er nun drei kleine aber sehr feine Tuschezeichnungen. Regina Wilk aus Eckartsleben bevorzuge dagegen einen eher lockeren Malstil. Eine fantastische Frühlingslandschaft zeigt Rosi Langner. Während der Thüringer Wald das Thema von Ingeborg Cramer ist, unternimmt Sigrid Reß einen weiten geografischen Ausflug auf die Seychellen und nach Alaska.

Nicht nur die bei der Baugesellschaft für das Marketing verantwortliche Antje Groß freute sich bei der Eröffnung am Freitagabend über diese wunderschöne Ausstellung, die bis Ende Juli zu den regulären Öffnungszeiten von jedermann besichtigt werden kann. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Hans-Jürgen Roths „Hofpianisten“ Martin Sevostjan. Der 15-jährige Arnoldischüler spielte neben Werken von Bach und Grieg auch die Eigenkomposition „Heiße Sommernacht in St. Petersburg“. Damit habe auch er versucht, eine ihm vertraute Landschaft zu umschreiben.

Die Ausstellung „(Thüringer) Landschaften“ ist bis zum 29. Juli in der 1. und 2. Etage der Baugesellschaft Gotha, August-Creutzburg- Straße 2, dienstags 13-15.30, donnerstags 13-18 und freitags 9-12 Uhr zu besichtigen.

Quelle: TA/TLZ 29.01.2018, Matthias Wenzel